Als wir uns trafen
Vor 15 Jahren zogen vier Frauen innerhalb eines Jahres mit ihren Familien in eine schnuckelige Straße einer kleinen Kreisstadt in Nordrheinwestfalen. Die Häuser, an einer Auenlandschaft mit Flüsschen gelegen, standen nebeneinander und jeden Tag purzelten zu ähnlichen Uhrzeiten Kinder, Männer und wir mit unseren Hunden aus den Häusern, um einem weiteren Tag zwischen Supermarkt, Haushalt und Beruf und Berufung zu begegnen. Die Frauen und ihre Familien konnten unterschiedlicher nicht sein, hatten aber alle einen Aussichtspunkt erreicht, von dem sie in glückliche und auch sehr belastete Zeiten schauten. Wir waren damals um die 40 und wir waren da, wo frau eben ist, wenn sie sich neben ihrem vollgestopften, verrückten, total normalen Alltag fragt, wie es ihr geht?
Die vier Mütter, Berufstätige, Hausbesitzerinnen, Ehefrauen und Individuen trafen sich damals regelmäßig zum Austausch und zur akuten Nachbarschaftshilfe bei Notfällen. Es waren bewegte Zeiten in den Leben der vier Freundinnen, geprägt von Sorgen und Umbrüchen.
Bei Zwei der Vieren bahnte sich eine Trennung an, was zu erhöhtem Rotweinbedarf und langen Abenden mit intensiven Gesprächen führte.
Diese Zwei sind wir: Jana und Caya
Somit begann eine wunderbare, fröhliche, tiefe und, wie wir finden, tiefsinnige Freundschaft, die sich in allen Lebenslagen bewährt hat. Da Caya zu ihrem Liebsten in ein anderes Bundesland zieht, schreiben wir nun diesen Blog. Denn in keinem Fall möchten wir auf unseren gemeinsamen Morgenspaziergang verzichten, nur weil eine nicht mehr um die Ecke wohnt!
Caya, das bin ich

In den 60zigern am Rhein geboren und dort aufgewachsen. Ingenieurin geworden und später in einen sozialen Beruf gewechselt. 15 Jahre verheiratet. Drei Kinder bekommen. War immer zuständig für Haus, Hof, Verwandte und pünktliche Pakete zu Ehrentagen. Zerrissen zwischen Kinderbetreuung und dem Wunsch zu arbeiten. Immer Freundin. Auseinandersetzung mit Kindheit, mit Mustern, Prägungen und den Biographien der Herkunftsfamilie. Freude über Prozesse, über Entwicklung. Schatten beleuchtet. Schätze geborgen.
Immer wieder annehmen. Anschauen und annehmen. Geduld üben, warten. Fühlen. Aussprechen, sich beraten. Kaffee trinken. Dranbleiben. Loslassen.
Dranbleiben.
über mich, Jana

Anfang der 60’er Jahre wurde ich geboren, und wuchs in einer rheinischen Kleinstadt auf. Damals empfand ich es als eng und kühl, heute sehe ich die Freiheiten, die wir Kinder damals hatten und die Selbstständigkeit, in die ich hineinwuchs. All dies hat mich geprägt.
Eigenverantwortung und Unabhängigkeit sind für mich immer treibende Kräfte gewesen, es ist mir mal besser, mal schlechter gelungen sie umzusetzen.
Nach meiner medizinischen Ausbildung habe ich in verschiedenen Bereichen gearbeitet, nacheinander und parallel, und tue das auch heute noch. Ich bin Mutter und Großmutter, glücklich in 2. Ehe verheiratet.
Wie alle Menschen habe ich viele verschiedene Anteile in mir, diese in mein Leben zu integrieren ist mir ein ureigenstes Bedürfnis. Das ist nicht immer einfach, aber wie heißt es so schön: Das Leben ist kein Ponyhof 😉 Und ich schaue lieber nach vorne als zurück.
Es gibt dunkle Zeiten und strahlend helle. Es gibt Freude und Schmerzen. All das gehört dazu und macht das Leben reich. Und ich möchte nichts davon missen.