Lieben und Lassen

Kinder machen Arbeit und sich selber glücklich, stören wir sie nicht dabei. Sie stören uns ja auch nicht beim Aufräumen….

Als sie da waren. Als jedes einzelne nach etwa neun Monaten wieder bei mir auszog und dann da lag, auf meinem Bauch. Da dachte ich: OH, MEIN GOTT!

Ich bin nicht besonders religiös. Aber wenn es einen Gott gibt, dann war ich ihm oder ihr in diesen drei Momenten sehr nahe. Bei den Geburten meiner Kinder. Was für ein Wunder!  Als Schwangere war ich eher sportlich unterwegs und ließ die drei jeweils in Ruhe gedeihen. Ich musste da nicht ständig in mich oder es hineinlauschen. Ich empfand den Vorgang als beglückend natürlich und ab dem 7 Monat ziemlich lästig. Ließ sich diese feste Wölbung an meinem Bauch doch einfach nicht einziehen, um an Engstellen vorbeizukommen.

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Eine Frau sein

Die Frau macht ihre tägliche Hunderunde nach der Arbeit. Sie hat sich den ganzen Tag um das Wohlbefinden von anderen gekümmert. Das tut sie gerne. Sie hat sich diesen Beruf ausgesucht und sie macht ihn gut. Wenn sie nachmittags mit dem Hund geht, möchte sie niemand sein. Sie möchte mit dem Hund gehen. Sie trägt dazu praktische Outdoor-Kleidung und geht zügig durch die frische Luft. Sie grüßt freundlich, will aber jetzt mit niemanden sprechen.

Die Frau sieht den älteren Nachbarn bereits vom Fenster aus. Er steht manchmal auf der Straße. Dort geht er auf und ab. Er hofft, dass jemand rauskommt, mit dem er sprechen kann. Seine Frau ist vor einigen Jahren gestorben. Auch die Katze ist tot.

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